Juhuhuhuuuu....ich konnte es kaum abwarten. Es war soweit. Wir saßen im Auto auf dem Weg in die Münchner Innenstadt. Und wisst ihr was das heißt?? Richtiiiie! Stoffe Shoppen in meinem allerliebsten Lieblings Quiltladen. 

Das letzte Mal, als ich da war, war es kurz vorm Shut Down. Die Stadt war LEER - unvorstellbar eigentlich. Und in unserem Quiltladen herrschte bedrückte Stimmung. Kurse waren bereits abgesagt worden, aus Sicherheitsgründen. An diesem Abend sollte dann auch die Entscheidung der Eigentümerin fallen, den Laden vorerst zu schließen. 

Nun gut, als treuer Kunde lässt man sich von solchen Dingen nicht den Spaß an der Sache vermiesen. Und die Verkäuferinnen im Laden - die noch gearbeitet haben - haben sich sehr viel Mühe gegeben, den Online Shop zu aktualisieren und uns sabbernden Süchtigen mit reichlich Ideen und Schnitten zu füttern. Haha...irgendwie war es ja auch schön, regelmäßig mal ein Päckchen zu bekommen. 

Aber persönlich ist eben doch schöner. Und ich war neugierig zu sehen, wie es dem Team um Münchens schönsten Laden so ergangen ist. Tja, was soll ich sagen. Ok, bissl was musste umgeräumt werden, die obligatorische Plexiglasscheibe durfte natürlich auch nicht fehlen und Abstand halten beim Schnacken. Aber damit kann ich leben. Denn dafür war wieder freies Stöbern in den Regalen möglich, Stoffe fühlen, sich Austauschen über neue Designs und was man gerade so an Projekten hat. Das war wirklich schön und es freut mich so sehr, dass der Laden diese schwere Zeit soweit gut überstanden hat.

Da steh ich also so im Laden, stöbere herum und war fast schon erleichtert, dass ich bis jetzt noch keine größeren Anfälle von Kaufwahn erlitten hatte - ist ja nicht so, dass ich nicht eeeewig viele Stoffe daheim hätte - da macht es "Ching". An der Wand hängt ein Quilt einer Mitarbeiterin. Das Muster habe ich vergessen, aber die Stoffe waren der Wahnsinn. Sind sie übrigens immer noch. :o)

Moonlit Voyage von Amy van Luijk, Figo Fabrics, kombiniert mit einem ganz blassen Hellblau/grau/irgendwas. Mega schöne Kombination! Und ich wusste sofort, was ich daraus machen möchte: Ein Patchwork Boot. Und nicht nur irgendeins. MEIN eigenes. Das habe ich schon lange im Kopf, aber irgendwie noch nie die große Inspiration gehabt. Tadaaaa! Da hing sie, die Inspiration! An der Wand in meinem Quiltladen. 

Ich also hechelnd und sabbernd - das Genöle der gelangweilten Kinder völlig ignorierend - sofort zu einer Verkäufer und stammelte meinen Wunsch. Ich weiß gar nicht, ob ich noch zusammenhängende Sätze raus gebracht habe. Aber am Ende stand ich mit einer Fat Eight Packung der Kollektion sowie einem passenden Kona Solid in grau an der Kasse. Hat also geklappt. 

Ab dann wollte ich nur noch heim, ab ins Nähzimmer und zeichnen. Blöderweise wollten Mann und Kinder was anderes :o( Demokratie ist nicht immer soooo gut, kann ich euch sagen. 

Aber irgendwann waren wir dann doch mal daheim und ich konnte endlich loslegen. Und tatsächlich hatte ich mein eigenes kleines Boot bereits am nächsten Tag zu Papier gebracht und mit dem "Prototyp" konnte es losgehen. Mein Nähzimmer wurde quasi zur Werft, wenn man so will.

Es ist sicher nicht der große AHA-Schnitt, aber ich wollte auch ein ganz einfaches Boot, mit klaren Formen. Der fertige Block ist 12x12 Inch groß und die Stoffe/Farben rotieren von Block zu Block. So meine Idee. 

Einen kleinen Ausblick auf meine Segler möchte ich euch nicht vorenthalten. Die ganze Geschichte von diesem Quilt und wie es mir beim Designen so ergangen ist, gibt es dann aber mal an anderer Stelle. 

Wie gefallen sie euch? Happy Quilting, eure Antje