Was braucht man alles für Patchwork & Quilting?
Herzlich Willkommen bei den Patchworkern & Quiltaholics! Ich unterstelle einfach mal, wer das hier liest, der ist ganz heiß drauf, mit dem eigenen Quilt los zu legen.
Und was könnte aufregender sein, als etwas Neues zu lernen und dabei auch noch einen super schönen, kuscheligen und persönlichen Quilt als Endprodukt zu haben?! Heaven!
Aber es gibt etwas, was noch schöner ist! Was das ist? Na, SHOPPING für das neue Hobby. Natürlich brauchen wir jetzt Equipment, Material, Bücher und Stoooooooooooffeeeee...ja ok, ich saber gerade ein bisschen. Seufz...das ist so eine schöne Zeit.
Aber was genau braucht man? Fragen wir mal das allwissende Google. Klar, hochwertige Stoffe. Was noch? Und da wird's schon mühselig, denn jetzt sind da viele viele Blogs und Foren mit tollen Tipps. Aber ich muss mich durchklicken und mir meine Liste zusammenstückeln.
Ok, und was ist mit einem Laden vor Ort, wo ich fragen kann? Wenn ihr das Glück habt, einen speziellen Quiltladen zu haben, oder ein Geschäft, das eine große Quiltabteilung hat - nichts wie hin. Etwas besseres kann euch nicht passieren! Beratung, Auswahl und vor allem wichtige Kontakte bei Fragen zu Qualität und Anwendung. Gönnt euch das!
Es gibt genug Online Shops, die alles mögliche an Herstellern, Artikeln, Qualitäten etc. verkaufen. Leider fehlt eben die Beratung, also solltet ihr euch vorab gut informieren, was ihr braucht. Persönlich finde ich da Amazon mit seinen Bewertungen immer ganz hilfreich.
Aber um euch etwas Zeit zu ersparen, stelle ich euch hier meinen Arbeitsplatz vor, mit allem was ich so im täglichen Patchwork & Quilt Leben brauche oder auch nicht. Fehlkäufe gehören leider nicht nur in die Klamotten-Kategorie.
Meine wichtigste Patchwork Ausstattung
Never change a winning team!
Schneidematte & Patchworklineal sind ein unschlagbares Team.
Ich habe eine große Schneidematte von Fiskars und bin mehr als zufrieden. Mal abgesehen davon, dass sie echt meine Schneideklingen vom Rollschneider schont, ist sie schön dünn, hat eine Inch und eine cm Seite und man kann sie an die Wand hängen. Perfekt verstaut. Außerdem ist sie unheimlich langlebig, wenn man gut mit ihr umgeht. Ich schneide wirklich sehr viel und man sieht ihr aber die letzten 2 Jahre kaum an. Tolles Teil. Aber halt nicht günstig, muss ich dazu sagen. Ich kannte Fiskars vorher nicht vorher, war eher ein Zufall. Aber Daumen hoch.
Kommen wir zu den Linealen. Zu Beginn braucht ihr nicht viel. Ich empfehle ein langes Inch-Lineal (meines ist 6x24 Inch). Damit könnt ihr ohne Probleme auch Patchworkstoffe in ihrer vollen Breite (im Stoffbruch) zuschneiden.
Ein handlicheres Lineal für kleinere Zuschnitte ist auch zu empfehlen - damit gehts schneller und ihr braucht nicht soviel Rangierplatz. Meines ist 6x12 Inch. Beide sind von Omnigrid. Sind super. Ich habe mir welche mit Anti-Rutsch Beschichtung gekauft. Also ich weiß jetzt nicht, wie es ohne Anti-Rutsch ist, aber rutschen tun sie trotzdem gerne mal auf Stoff. Wenn möglich, schaut euch mal welche im Laden an oder bei Freunden und probiert es aus.
Schneidewerkzeug für Patchwork
Das Schneidewerkzeug! Der Klassiker im Patchwork - der Rollschneider. Auch hier bin ich von Fiskars sehr angetan. Der Rollschneider liegt sehr gut in der Hand und hat eine Kindersicherung. Ich muss den Hebel gedrückt halten, damit die Klinge raus kommt. Und der kleine orange Nupsi blockiert die Klinge, wenn ich den Rollschneider mal nicht brauche. Ja gut, mein Großer bekommt das Ding zum Laufen, wenn er wirklich will. Aber es ist etwas mehr Sicherheit als viele andere Hersteller bieten und die Qualität ist super.
Auch Stoffscheren sollten am Arbeitsplatz nicht fehlen. Ein kleine Fadeschere ist notwendig für das Einfädeln der Nähmaschine, die große Stoffschere nutze ich um größere Stoffe vorzuschneiden bzw. handhabbar zu machen. Meine sind glaube ich von Prym. Sind ok, aber es lohnt sich sicherlich auch ein Blick zu Fiskars.
NIEMALS..ich wiederhole...NIEMALS...nie nie nie...schneidet Papier mit einer Stoffschere oder dem Rollschneider!!!! Ihr macht euch eure teuren Scheren kaputt! Nicht tun! Fies!
Autsch, das piekst!
Kein Heuhaufen. Sondern ein magnetisches Nadelkissen! Damit lässt sich jede Ausreißer-Nadel wieder einfangen. Und Stecknadeln braucht ihr. Zum Stecken eurer Stoffstücke. Gerade am Anfang lieber zuviel als zu wenig. Über die Zeit bekommt ihr Übung und braucht immer weniger. Ich habe extra lange Stecknadeln von Prym mit Rundkopf. Sie sind super, weil sie echt schön lang sind und perfekt für Patchwork. ABER noch besser sind die mit Flachkopf. Das sind spezielle Quilt- oder Patchworknadeln. Die könnt ihr beim nähen im Stoff lassen. Sie stören nicht, weil sie flach aufliegen. Super.
Für das Quiltsandwich allerdings empfehle ich euch Sicherheitsnadeln. Was hab ich mir schon in die Finger gestochen, wenn ich den Quilt durch die Nähmaschine gezogen habe und das Sandwich mit Stecknadeln gesichert war. Ätzend. Da macht das Quilten keinen Spaß.
Die Sicherheitsnadeln schützen eure Finger und eure Nerven :o) Aber besorgt euch viele. Und ich meine VIELE! Ich habe so 300 oder so. Das ist nichts! Für einen Quilt mit 1.5 x2m musste ich noch Stecknadeln dazu nehmen! Meine sind von StoffundStil. Sind ok. Finger weg von günstigen Angeboten bei Amazon. Die Nadeln sind teilweise stumpf oder die Spitzen verbogen - ihr macht euch euren Stoff kaputt. Vielleicht mal die von Prym ausprobieren.
Die richtigen Nadeln
Jupp, ihr seht richtig. Stink normale Universalnadeln. Damit laufen meine Maschine und mein Garn am besten. 70er Nadeln nehme ich für den Patchworkteil, 80er fürs Quilten.
Ich habe auch die typischen Top Stitch Nadeln probiert, oder spezielle Quilt Nadeln, ich bleibe bei den Universalnadeln. Ich habe hier jetzt Schmetz auf dem Foto. Aber bis jetzt gingen alle Hersteller sehr gut, selbst die von Tchibo.
Aber das müsst ihr bitte an eurer Maschine und mit den Garnen ausprobieren, mit denen ihr arbeitet. Ein guter Tip: Schaut bei eurem Garnhersteller auf die Website - die meisten empfehlen, welche Nadel mit welchem Garn gut funktioniert.
Praktischer Helfer: Markierstift
Markierstifte oder Kreiden sind super Helfer um Techniken, wie z.B. Half Square Triangles umzusetzen. Kreiden benutze ich aber doch eher beim Schneidern. Beim Patchwork benutzte ich mittlerweile nur noch meinen Magic Marker aka Chao Ace Pen, der sich nach einiger Zeit einfach wieder verdünnisiert vom Stoff. Auf Patchworkstoffen funktioniert der toll. So präzise wie ein Filzstift und nach einer halben Stunde nicht mehr zu sehen. Aber Vorsicht: Auf anderen Stoffen ist mir schon passiert, dass ich jetzt eine lila Linie habe. Also vorher erst mal ausprobieren.
Was alles zusammen hält
Zu Garnen habe ich bereits an anderer Stelle berichtet (hier z.B.) daher will ich mich nicht wiederholen. Nur eine Ergänzung: Zum Patchwork selbst nehme ich Garn in neutraler Farbe. Das passt immer und hebt sich vor allem nicht bei hellen Stoffen ab. Davon habe ich immer die großen Spulen da, weil ich viel verbrauche.
Was ich euch ans Herz legen möchte - schafft euch viele Unterfadenspulen an und zieht gleich mal Garn drauf. Vor allem beim Quilten habe ich immer zwei volle Spulen vorbereitet. Nichts ist ätzender, als wenn man gerade mitten im Flow ist und ätsch...Faden leer.
Welche Patchwork Nähfüße braucht ihr?
Kommen wir langsam zu den spannenden Dingen. Den Nähfüssen. Das hat mich als Anfänger wohl an meisten Beschäftigt. Nirgends gab es einen Hinweis drauf, welche Nähfüsse Sinn machen. Also hier meine Empfehlung: Ihr solltet euch auf jeden Fall einen Patchworkfuß anschaffen. Meiner ist durchsichtig, sind wohl die meisten. Das Besondere - der Fuß hat rechts UND links den Abstand 1/4 Inch zur Kante. D.h. wenn ihr hier bündig zur Stoffkante näht, habt ihr immer eine 1/4 Inch breite Nahtzugabe. Das ist DIE Maßangabe, mit der beim Patchwork alles genäht wird.
Der Obertransportfuß ist ein unverzichtbarer Helfer beim Quilten. Zwar könnt ihr hier keine Zickzackstiche machen o.ä. Aber dafür punktet er beim sauberen Transport eures Quiltsandwichs. Alle Lagen werden gleichmäßig transportiert und der unten liegende Stoff verzieht sich nicht mehr. Auch beim Nähen von dehnbaren Stoffen übrigens der Hit.
Stoffe & Patchworkstoffe
Stoffe Stoffe Stoffe...bei all der Pracht kann man schnell auch mal überfordert sein. Patchworkstoffe gibt es üblicherweise in Serien. Meist bringt ein Designer eine ganze Kollektion raus. Gerade am Anfang ist es leichter, sich innerhalb einer Kollektion zu bewegen, wenn man die Stoffe für den Quilt auswählt. So könnt ihr sicher gehen, dass die Stoffe optisch zusammen passen. Außerdem solltet ihr darauf achten, dass ihr richtige Patchworkstoffe von bekannten Herstellern verwendet. Gute Patchworkstoffe sind aus 100% Baumwolle, nur 110cm breit, und sind sehr dicht und fein gewebt. Sie sind formstabil und farbecht. Ich kaufe gerne Stoffe von z.B. Moda Fabrics, Robert Kaufmann, Free Spirit, Fabrics, Warehouse. Es gibt etliche mehr - einfach mal stöbern.
Welche Nähmaschine für Patchwork?
Zu guter Letzt - das Herzstück: Die Nähmaschine. Dazu werde ich nochmal einen separaten Artikel schreiben. Aber kurz und knapp: mit jeder Nähmaschine, die einen Geradstich kann, könnt ihr Patchwork machen. Es gibt für jedes Budget und Vorliebe eine passende Nähmaschine. Ich habe nur Nähmaschinen von W6 und bin mega zufrieden. Ich bevorzuge eine Computernähmaschine. Meine hat außerdem eine automatische Fadenspannung. Das ist nämlich ein Thema...uuaahhh...da hab ich Respekt vor. Aber jetzt muss ich mir da keinen Kopf mehr machen und kann einfach drauf los nähen. Was auch hilfreich ist, ist die Schneidefunktion. Da wird der Faden direkt im Greifer abgeschnitten und ich muss nicht jedesmal meine Stoffe rausziehen und den Fadentrenner benutzten.
Wenn ihr könnt, probiert Maschinen aus bei Freunden oder in Kursen. Und auch Omas alte Nähmaschine ruhig mal versuchen - die sind meist noch viel langlebiger verarbeitet und nähen richtig richtig gut.
Mal abgesehen vom Babyphone - obwohl das eigentlich immer mit auf dem Tisch steht - sind das meine wichtigsten Begleiter beim Patchwork und Quilten. Ich habe (natürlich) noch ewig viel mehr Kram. Ich kann ja nicht lassen. haha. Freihandquilten, spezielle Lineale, Schablonen, etc. Aber dazu dann das nächste mal mehr. Das ist ja eh schon ein halbes Buch hier :o)
Schön dass ihr reingeschaut habt, ich hoffe ich konnte ein paar Fragezeichen beantworten.
Happy Quilting und schönes Pfingstwochenende!
Kommentar schreiben